Was ist das Eisenhüttenmuseum Næs?

In Nes Verk, 5 km von dem südnorwegischen Städtchen Tvedestrand entfernt, können Sie eine einzigartige Eisenhütte der Frühen Neuzeit erleben. Die industrielle Anlage, mit Gebäuden, Werkzeugen und Maschinen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, ist fast vollständig erhalten oder rekonstruiert und erlaubt einen ganzheitlichen Einblick in die historische Eisenerzeugung. Die Eisenhütte Næs ist eines der bedeutendsten Zeugnisse norwegischer Industriegeschichte. Fast 300 Jahre (1665-1959) lang wurden hier Eisen und Stahl erzeugt, unter anderem Guss- und Kanonenöfen, Werkzeuge, Töpfe und Pfannen, aber auch Kanonen und Granaten.

Film und Führung

Ihr Museumsbesuch beginnt mit einem kurzen Dokumentarfilm (15 Minuten) über die Eisen- und Stahlproduktion früherer Zeiten. Mit authentischen Aufnahmen werden die einzelnen Arbeitsgänge der Herstellung von Eisen und Stahl erklärt, vom Brennen der Holzkohle im Wald und dem Erzabbau im Bergwerk bis zu den riesigen, von Wasserrädern getriebenen Schwanzhämmern, mit denen erfahrene Schmiede Stahl schmiedeten.

Anschließend nimmt ein kundiger Führer Sie mit auf einen Rundgang durch die gesamte Anlage (45 Minuten) - Industriegeschichte zum Greifen nah. Die einzelnen Gebäude beherbergten verschiedene Produktionszweige und sind heute allen Besuchern während einer Führung zugänglich. Unter anderem erhalten Sie wortwörtlich Einblick in den gewaltigen Doppelhochofen, und die zahlreichen, gewaltigen Werkzeuge vermitteln einen hervorragenden Eindruck der körperlichen Anforderungen an die Hüttenarbeiter. Besucher dürfen gerne einmal ihre Kräfte an den alten Werkzeugen messen!

Anfahrt und Kontakt

Das Museum liegt ungefähr fünf Kilometer von der Abfahrt Åmli auf der E18. Die Anfahrt ist auf der E18 ausgeschildert (A67). Im Kreisverkehr in Fiansvingen westlich von Tvedestrand bitte rechts abbiegen und den Schildern folgen; nach etwa drei Kilometern auf dem Riksvei 415 sehen Sie das Eisenhüttenmusem Næs (Næs Jernverksmuseum) auf der linken Seite. Bitte parken Sie auf dem geräumigen Parkplatz vor der Brücke über den Fluss. Von hier aus können Sie zu Fuß aus zum Eingang des Museums gehen, und auf dem Weg das ohrenbetäubende Brausen des Wasserfalles auf sich einwirken lassen!

Öffnungszeiten

15. Mai - 1. September von 11.00 bis 16.00 Uhr; und nach Absprache.

Eintrittspreise (2023)

Erwachsene 90 NOK, Kinder (6-18) 45 NOK, Familie 200 NOK

Adresse

Næs Jernverksmuseum, Jacob Aalls vei 10, 4934 Nes Verk. Tel. +47 37 16 05 00

Eine kurze Zusammenfassung der Geschichte

Die Eisenhütte Næs wurde 1665 errichtet, allerdings unter dem Namen Baaseland. Der neue Name Næs wurde erst 1738 eingeführt, wahrscheinlich um sich von dem schlechten Ruf der Produkte von Baaseland zu distanzieren. Die Hütte überlebte alle anderen norwegischen Eisenhütten in den 1860er und 1870er Jahren, und noch bis 1909 wurde in der Eisenhütte Næs Eisenerz auf traditionelle Weise verhüttet. Die Herstellung von Stahl wurde sogar noch bis 1959 fortgeführt. Das Ende kam am 13. November 1959, als ein verheerendes Hochwasser den Staudamm des Werkes mit sich riss und den Betrieb für immer stilllegte.

In der näheren Umgebung: Park, Fluss und Arbeiterhäuser

Auch die nähere Umgebung des Museums bietet Attraktionen. Die Kulturlandschaft und Bebauung rund um die Hütte haben sich in den letzten 150 Jahren nicht nennenswert geändert. Statten Sie dem restaurierten romantischen Englischen Landschaftspark »Lunden« einen Besuch ab! Versuchen Sie, Lachse und Forellen in dem Fluss Storelva zu entdecken, der mitten durch das Werksgelände strömt und früher sämtliche Maschinen antrieb. Der Fluss ist heute ein Eldorado für Angler. Oberhalb des Dammes finden Sie auch einen beliebten Badeplatz, wo Sie sich an warmen Sommertagen gerne erfrischen können! Vom Werk aus führen gekennzeichnete Spazierwege zu den alten Arbeiterhäusern, und der benachbarte Golfplatz ist einer der größten und schönsten von ganz Norwegen.